In diesem Eintrag möchte ich euch in die Geschichte des Auslösers einer deutschen Erweckung mit hinein nehmen. Ich bin ein begeisterter Verfolger, ein begeisterter Student eines Mannes der von 1838 bis 1880 im Raum Stuttgart und darüber hinaus gewirkt hat. Dieser Mann ist für mich in den letzten Wochen und Monaten zu einem Vorbild geworden. Ich studiere seine Geschichte und sein Leben mit großer Freude und Begeisterung. Es ist die Geschichte von Johann Christoph Blumhardt. Ich glaube, dass Gott Deutschland diesen Johann Christoph Blumhardt geschenkt hat, weil das Zeugnis dieses Mannes etwas über die Wiederherstellung einer apostolischen Kraft aussagt, eine Trümmerstätte wieder aufzubauen. Die folgenden Auszüge sind aus dem Buch von Friedrich Zündel, „Johann Christoph Blumhardt: Jesus ist Sieger“.

„Am 31. Juli 1838 erwarten die Möttlinger ihren neuen Pfarrer in dem kleinen Ort am Rande des Nordschwarzwaldes. Der 33 jährige Johann Christoph Blumhardt hatte wie damals üblich schon seit Jahren auf eine Pfarrstelle gewartet. Der aufgeklärte Blumhardt ahnt nicht, dass ihn in diesem Ort okkulte Praktiken, ja selbst, wie er später sagt: dämonische Aktivitäten begegnen würden. Im Verbund mit dem Bürgermeister und dem zuständigen Arzt sowie einigen Kirchenvorstehern nimmt Blumhardt den Kampf auf. Die schier unbeschreibliche Auseinandersetzung lässt Blumhardt seinen Glauben immer tiefer erfahren.“ (Zündel, 2002, Klappentext)

Ich finde diese Aussage interessant. In der Auseinandersetzung stärkt es den Glauben von Blumhardt. Es gibt so viele Christen die sagen: Kannst du mal beten, dass ich mehr Glauben bekomme? Weißt du was ich dann sage:

Geh in den Kampf. In der Auseinandersetzung wird man stark, nicht in der Theorie.

„Der berühmte Satz: Jesus ist Sieger, ist Glaubenshoffnung aber auch Glaubenserfahrung. Denn nachdem die okkulten Praktiken im Ort verdrängt wurden, kommt es zu einer allgemeinen Erweckung.“(Zündel, 2002, Klappentext)

Schlussfolgerung: Wenn wir keine Erweckung haben, haben wir eine dämonische Beeinflussung, die die Menschen im Griff hält, damit nicht das passiert was Gott und sein Reich will, nämlich die Kollision in Sachen Heilung und Wiederherstellung der Trümmerstätten. Es gibt viele die sagen: Erweckung kommt und geht. Das ist wie der Wind, du hörst sein sausen aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er geht. Das stimmt für mich aber so nicht. Diese Geschichte hier ist ein Beweis dafür, dass Erweckung eben nicht kommt und geht. Menschen bekennen ihre Schuld, richten ihr Leben auf Gott aus und Kranke werden gesund wo Mediziner längst die Hoffnung aufgegeben haben.

„Den ersehnten Schluss der Geschichte, der in den Weihnachtsfeiertagen 1843 erfolgte, lassen wir Blumhardt wieder selbst erzählen. Es schien sich alles was nur je früher vorgekommen war, noch einmal zusammenzudrängen. Das misslichste war, dass sich in diesen Tagen die finsteren Einwirkungen auch auf den halbblinden Bruder und eine andere Schwester, nämlich Katharina ausdehnten und ich also mit dreien zumal den verzweifelten Kampf durchzumachen hatte, wobei deutlich der innere Zusammenhang zwischen diesen dreien zu erkennen war. Den Verlauf des einzelnen kann ich nicht mehr genau erzählen. Es war viel zu mannigfaltig als dass ich es hätte im Gedächtnis behalten können, aber Tage waren es, wie ich keine mehr zu Erleben hoffe, denn es war soweit gekommen, dass ich sozusagen alles aufs Spiel zu setzen wagen musste, wie wenn es hieße: Siegen oder sterben. So groß übrigens auch meine Anstrengung war, so fühlbar war mir ein göttlicher Schutz, in dem ich nicht die geringste Ermüdung und Angegriffenheit fühlte, selbst nicht nach 40 stündigen Wachen, Fasten und Ringen. Der Bruder war am schnellsten wieder frei, und zwar so dass er sogleich tätige Hilfe im Nachfolgenden leisten konnte. Die Hauptsache kam aber diesmal nicht an Gottliebin, welche im letzten Akt nach vorausgegangen Kämpfen gleichfalls völlig frei zu sein schien, sondern an ihre Schwester Katharina, welche früher nicht das mindeste dieser Art erfahren hatte, nun aber so rasend wurde, dass sie nur mit Mühe festgehalten werden konnte. Sie drohte mich in tausend Stücke zu zerreißen und ich durfte es nicht wagen ihr zu nahe zu treten, sie machte unaufhörliche Versuche, mit eigener Hand wie sie sagte, sich den Leib aufzureißen oder lauerte listig umher als wollte sie irgend etwas grässliches an denen die sie hielten verüben. Und dabei rasselte und plärrte sie so fürchterlich, dass man tausende von Lästermäulern in ihr vereinigt sich denken konnte. Am auffallendsten war, dass sie ganz bei Besinnung blieb indem man mit ihr reden konnte, sie auch bei scharfen Ermahnungen sagte sie könne nicht anders reden und handeln, man möchte sie nur recht gut festhalten, dass nichts durch sie geschehe. Auch nachher hatte sie noch von allem, selbst von den grässlichsten Mordversuchen bestimmte Erinnerungen und diese wirkten so niederschlagend auf sie, dass ich mich mehrere Tage ihrer besonders annehmen musste, bis nach fleißigem und ernstlichen beten ihr die Erinnerungen allmählich schwanden. Daneben lies sich dennoch der Dämon aus ihr ebenso bestimmt vernehmen, der sich diesmal nicht als ein abgeschiedener Menschengeist, sondern als ein vornehmer Satansengel ausgab, als das oberste Haupt aller Zauberei. Er behauptete dass damit dass er in den Abgrund fahren müsse, der Zauberei der Todesstoß gegeben werde, an dem sie allmählich verbluten müsse. Plötzlich gegen 12 Uhr um Mitternacht dröhnte aus der Kehle des Mädchens zu mehreren Malen, ja wohl eine Viertelstunde andauernd, nur ein Schrei der Verzweiflung mit einer erschütternden Stärke, als müsste das Haus zusammen stürzen. Grausenerregenderes lässt sich nicht denken, und es konnte nicht fehlen, dass fast die Hälfte der Bewohner des Ortes, nicht ohne besonderen Schrecken, Kenntnis von dem Kampf bekamen. Dabei befiel die Katharina ein so starkes Zittern, dass es war als wollten sich alle Glieder voneinander abschütteln. Unter Äußerungen von Angst und Verzweiflung mischten sich in der dämonischen Stimme eine riesenhafter Trotz, einer Herausforderung an Gott, ein Zeichen zu tun, damit er nicht so gemein wie andere Sünder seine Rolle niederlegen, sondern gewissermaßen unter Ehren in die Hölle fahren müsse. Solch schauerliches Gemisch von Verzweiflung, Bosheit, Trotz und Hochmut ist wohl schwerlich je irgendwo erblickt worden. Endlich kam der ergreifendste Augenblick, welchen unmöglich jemand genügen sich vorstellen kann, der nicht Augen- und Ohrenzeuge war. Um zwei Uhr morgens brüllte der angebliche Satansengel, wobei das Mädchen den Kopf und Oberleib weit über die Lehne des Stuhls zurück zog, mit einer Stimme die man kaum mit einer menschlichen Kehle für möglich halten sollte, die Worte heraus: Jesus ist Sieger, Jesus ist Sieger. Worte, die so weit ertönten, auch verstanden wurden, auf viele Personen einen unauslöschlichen Eindruck machten. Nun schien die Macht und Kraft des Dämons mit jedem Augenblick mehr gebrochen zu werden. Er wurde immer stiller und ruhiger, konnte immer weniger Bewegungen machen und verschwand zuletzt ganz unmerklich wie das Lebenslicht eines sterbenden erlischt, jedoch erst gegen 8 Uhr morgens.“

„Alle ihre (Gottliebins) früheren Gebrechen, die den Ärzten wohl bekannt waren, wurden ganz aufgehoben. Die hohe Seite, der zu kurze Fuß, die Magenübel usw. Dabei wurde ihre Gesundheit immer fester und dauerhafter und jetzt steht es seit geraumer Zeit mit ihr so, dass sie in jeder Hinsicht als vollkommen hergestellt, als ein wahres Wunder Gottes angesehen werden kann. Ihr christlicher Sinn hat auch auf eine erfreuliche Weise zugenommen und ihre stille Demut, ihre gediegene und verständige Rede, mit Entschiedenheit und Bescheidenheit gepaart, macht sie zu einem gesegneten Werkzeug an vielen Herzen.“ (Zündel, 2002, S.59-61)

Möttlingen war eine Trümmerstätte, das Schwabenland, Deutschland war eine Trümmerstätte. Da waren einzelne Menschen, die waren dermaßen dämonisiert, verzaubert und mit Gräueltaten und Sünden behaftet in einem normalen, schicklichen schwäbischen Dörfchen. Keiner wusste etwas davon und die Dämonen taten unbemerkt ihr Werk. An einer Person, der Gottliebin Dittus, manifestierte sich plötzlich, wahrscheinlich durch die stärker werdende Gegenwart Gottes, ein Dämonenfürst. Und das interessante ist, da wurde eine Trümmerstätte mit der Kraft Gottes wiederhergestellt, weil da ein Mann war der sagte:

Ich riskiere es. Entweder lebe ich oder ich sterbe, aber ich gebe nicht auf.

Zwei Jahre blieb er dran und gab nicht auf. Er wurde immer wieder gerufen, Nachts aus dem Bett geholt, manchmal 15 mal in der Nacht, weil die Gottliebin manifestierte, sich zerkratzte, schrie. Da war zwei Jahre lang ein Kampf gegen diese Macht der Finsternis. Jesus siegte am Ende wegen der Beharrlichkeit von Betern, von Leuten die es ernst meinen. Diese Konfrontation, diese Kollision des Himmels, der aufrichtigen Frömmigkeit gegen die satanischen Mächte brachte diesen Sieg hervor.

In den nächsten Einträgen werden wir sehen, dass dieser Durchbruch bei Gottliebin Dittus nicht nur ihr Leben veränderte, sondern ein Durchbruch war, der die ganze Landschaft freisetzte.

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