Was Paulus in Athen lernte und uns heute viel zu sagen hat

Apostelgeschichte  17,21 „Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.“

Die „Gute Nachricht“ stand gegen alle diese Lehr – und Denkansätze. Paulus nahm auch einige dieser Gedanken auf, in seiner Predigt auf dem Areopag. Es nutzte nur wenig. In vielen Bibelschulen, theologischen Seminaren, Universitäten zur Ausbildung von Geistlichen wird diese Predigt von Paulus als Beispielswerk eines Predigtaufbaus, Logik & Rhetorik und vortrefflicher Geistesleitung gelehrt und übernommen. Es ist aber sehr interessant, wie viel Frucht oder anders wie viele Menschen in Athen dadurch mit Gott in Berührung kamen. Es werden zwei genannt und Paulus reiste sehr bald ab nach Korinth. Dort brach durch das Wirken des Paulus eine Erweckung aus. Apostelgeschichte 18, 8-11

Paulus selbst beurteilt seine Predigt auf dem Areopag nicht als eine seiner besten. Im Gegenteil; er erkennt, dass die Gute Nachricht aus einem weit höheren Wirkungseffekt kommt, als das bloße theologische Reden in Klugheit oder Weisheit. Im 1.Korinther. 2,1-5 beschreibt er seine Erkenntnis wie folgt:

„Als ich zu euch kam, Geschwister, um euch das Geheimnis zu verkünden, das Gott uns enthüllt hat, versuchte ich nicht, euch mit geschliffener Rhetorik und scharfsinnigen Argumenten zu beeindrucken. (NGÜ) Denn ich hatte mich entschlossen, unter euch nichts anderes zu kennen außer Jesus Christus und ihn als den Gekreuzigten. (NeÜ) Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe. „(ELBÜ)

Es muss in Paulus während der Reise von Athen nach Korinth etwas passiert sein. Er muss erkannt haben, worauf es bei der Gründung von Glauben im Herz eines Menschen ankommt. Und er verstand wohl, nach seiner Erfahrung in Athen (mit dem dürftigen Ergebnis), wodurch das Denken des Menschen am stärksten verändert wird. Durch Kraft! Denn er nimmt Abstand von den „Kunstkniffen“ der Rhetorik, scharfsinniger Logik um den Verstand der Menschen zu beeindrucken und sie dazu zu bringen, an Gott zu glauben, wie er das noch in Athen vor den Areopagiten versuchte.

Er kommt zu dem Schluss, dass es eine wirksame Kombination in der Verkündigung gibt, die auch Jesus sehr erfolgreich anwandte:

Die Erweisung des Geistes und der Kraft! Jesus sprach wie einer, der Vollmacht hat! Seine Worte waren keine leeren Worthülsen, sondern er sprach und es wurde! „Meine Worte sind Geist und Leben.“ Joh. 6,63

Geistgewirkte Worte müssen deshalb nicht unlogisch oder dumm sein, um geistgewirkt zu sein. Aber sie beziehen sich auf die Wirkungsweise des Geistes und der Kraft. Und das ist für die Weisen dieser Welt Torheit. Denn diese Kraft hat etwas mit der Kraft des Kreuzes zu tun. Dort wurde Sünde und alle Folgen von Sünde durch das Sterben Jesu entkräftet. Die Folgen dieser „Entkräftung“ durch das Kreuz werden sichtbar in der Erweisung des Geistes und der Kraft durch Heilung und Wiederherstellung dessen, was durch den Sündenfall verloren ist. Das Kapitel 1 und 2 des 1.Korinther Briefes scheint die Aufarbeitung des Paulus über die Erfahrungen in Athen und Korinth zu sein. Denn er beschreibt die Wirkung von Weisheit und Rhetorik, und das, was das Kreuz und die Botschaft vom Kreuz bewirkt; er argumentiert und reflektiert, wie er die Weisen dieser Welt wahrnahm und sie ihn, und er konstatiert, welche Zielgruppe für die Botschaft und Wirkung des Kreuzes Christi am ehesten in Frage kommt und welche nicht. Und er erklärt auch warum das so ist.

In der nächsten Folge scheint es mir wichtig, auf die jüdische Denkweise zu sprechen zu kommen, da es mir nicht darauf ankommt Athen oder Jerusalem kulturell einander vorzuziehen. Vielmehr geht es um die Prägung des Denkens.

Was beeinflusst unsere Schlussfolgerungen?

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